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Wie machst du deine Holzgebilde ?

Ich denke mir z. B. die Struktur einer Kugel aus, entscheide mich für Ihre Größe, berechne die dazu nötigen Stöcke nach Anzahl, Länge und Dicke, gehe dann in den Wald und schneide mir die Stöcke zurecht.

Daheim bohre ich Löcher in die Enden der Stöcke und verbinde sie dann mit Draht so, dass dabei meistens das heraus kommt, was ich mir ausgedacht habe.

 

Wie kommst du eigentlich dazu, so etwas zu machen?

Schon als kleines Kind habe ich gerne mit Stöck-chen gespielt, damit gebastelt und sie beschnitzt. Dann habe ich auch Figuren und Ornamente gelegt, sie gezeichnet und gemalt, stets auf Symmetrie achtend.

Als ich 6 Jahre alt wurde, haben die Erwachsenen gesagt:"Jetzt fängt der Ernst des Lebens an! Jetzt ist Schluss mit der Spielerei! " Sie meinten die Schule.

Als ich 60 Jahre alt wurde, mittlerweile erwachsen geworden, habe ich gesagt:"Jetzt ist Schluss mit dem Ernst des Lebens!" und ich habe die Spielerei mit den Stöckchen weiter getrieben.

Wie lange halten deine Kugeln?

Das kommt darauf an, ob man sie draußen aufhängt oder stellt, oder im Haus, ob sie mit einem klaren Holzschutzmittel eingepinselt sind oder nicht.

Esche und Birke halten länger als z.B. Haselnuss. Und Holzfachleute haben mir geraten, die Stöcke bei abnehmendem Mond zu schneiden und sie senkrecht trocknen zu lassen; und das mache ich auch.

 

Warum machst du das immer wieder?

Ich spüre da beim Planen, Bauen und Betrachten eine wohltuende Energie. Wie bei den Bergen sehe ich natürlich auch bei meinen Gebilden die Ecken und Kanten.

Es ist wie bei den Menschen, auch sie haben ihre Ecken und Kanten, aber gerade die älteren Betrachter mögen bei ihnen und beim Rückblick auf ihr bis-heriges Leben sehen können, dass es doch insgesamt eine runde Sache ist.

Willst du nicht in deinem Alter endlich mal die Welt kennen lernen?

Was soll ich die Welt kennen lernen? Ich bin in Bregaglia (Bergell) verliebt- und sagt mal einem Verliebten, dass es noch andere Frauen gibt-!
Und dann noch: Ich möchte der Landschaft eigentlich nichts hinzufügen. Mit Harmonie, die in der Einfachheit der körpergeometrischen Formen steckt, möchte ich auf die Harmonie hinweisen, die in der Vielfältigkeit der Landschaft wahrzunehmen ist.
Wichtig ist mir zu betonen, dass ich mich nicht als Künstler sehe. Eher bin ich wie meine Vorfahren Bauer. So wie sie mit Holzpfählen und Draht ihre Weiden eingezäunt haben, "zäune" ich körpergeometrische Strukturen ein. So bin ich kein Acker- oder Vieh-Bauer, aber ein Kugel-Bauer

Warum machst du deine Kugeln besonders gerne im Bergell?

Von der Bergeller Gebirgswelt bekomme ich den ständigen Impuls zu dieser Arbeit.
Von meiner zweiten Heimat, dem Bergdorf Soglio, sehe ich immer wieder die Spitzen und Kanten der Felsregion und die Rundung der bewaldeten Bergrücken davor.
Auch in meinen Kugeln versuche ich Spitzes, Kantiges und Rundes miteinander zu vereinigen.

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